Was ist Stretchfolien
und wofür wird sie verwendet?
Ein Markt, der von Stretchfolienanbietern überschwemmt wird, macht es immer schwieriger, festzustellen, ob man mit der eigenen Anschaffung überhaupt die beste Wahl getroffen hat. Alle Folienlieferanten behaupten, die beste oder auch kostengünstigste Folie im Markt anzubieten. Allerdings sind es gerade die Spezifikationen der einzelnen Foliensorten, die die Eignung für Ihre Maschine beeinflussen. Es gibt kostengünstigere Foliensorten, die zu 100 % aus Butengranulat hergestellt werden. Teurere oder qualitativ hochwertigere Folien bestehen aus einer Mischung aus Buten und Octen zur Veredlung der Folie. Zudem ist es so, dass viele Hersteller behaupten, eine Dreischichtenfolie anzubieten. In den USA wird eine 32-lagige Folie entwickelt. Das zeigt, dass die Entwicklungen noch lange nicht abgeschlossen sind. Beim alljährlichen europäischen Stretchkongress wird sogar gemunkelt, dass selbst bei den Folien bereits die Nanotechnik im Kommen ist; es geht also immer weiter.
Insgesamt gibt es zwei Arten von Folien, Blasfolien und Gießfolien, die auch als “Blown Film” beziehungsweise “Cast Film” bezeichnet werden. Sie unterscheiden sich im Hinblick auf den Produktionsprozess und die damit verbundenen spezifischen und einzigartigen Eigenschaften. Gießfolie ist im Regelfall kostengünstiger als die entsprechende Blasfolie. In manchen Fällen kann man jedoch anstelle der Gießfolie besser eine dünnere Blasfolie verwenden, was im Endeffekt aufgrund des geringeren Materialverbrauchs dann auch weniger kostet. Blasfolien (Blown Film) sind im Allgemeinen steifer als Gießfolien (Cast Film) und haben ein leicht milchiges Aussehen. Gießfolien sind heller, weicher und stiller. Beide Produkte haben also jeweils ihre Vor- und Nachteile. Andererseits nähern sich die Qualitäten aufgrund der neuesten Entwicklungen einander immer stärker an.
Was sind nun die wichtigsten Faktoren für die Einkäufer beziehungsweise Endnutzer?
Die Dicke und der Preis pro Kilogramm beispielsweise zählen zu den Einflussfaktoren, von denen es abhängt, ob Sie mit einer bestimmten Qualität preislich besser fahren oder nicht. Was die richtige Auswahl betrifft, sind die Verarbeitbarkeit, die Haltekraft, die Durchstoßfestigkeit, die Spannkraft und die Klebkraft mit Sicherheit ebenso ausschlaggebend. Auch die Art der Maschine beeinflusst die Auswahl. Es gibt eine Vielzahl von Maschinen, die alle besser sind und miteinander konkurrieren wollen. Zunächst steht jedoch die Frage im Vordergrund, wie viele Paletten gewickelt werden müssen. Unter Umständen kann es interessant sein, weiterhin ganz normal mit der Hand zu wickeln. Erstellen Sie auf jeden Fall immer eine Kosten-Nutzen-Analyse. Daraus muss die allerbeste Lösung für den Endnutzer hervorgehen.
An erster Stelle steht die Verarbeitbarkeit der Folie auf Ihrer Maschine. Ein Riss in der Folie macht den Vorteil der dünneren Folie zunichte. Sobald eine Maschine aufgrund eines Risses abgeschaltet werden muss, entstehen dadurch immer zusätzliche Kosten. Um herauszufinden, welche Qualität sich am besten für Ihre Maschine eignet, sollten Sie folgende Faktoren berücksichtigen:
• Zeigt die Folie eine zusätzliche Dehnfähigkeit / Elastizität auf Ihrer Maschine?
• Ist die Folie stark und/oder weich genug, um die Ecken oder Kanten der Palette gut zu umspannen?
• Bietet die Folie eine gute Palettenstabilisierung bei der festgestellten Spannung?
Die Antworten auf diese drei Fragen sollten verdeutlichen, welche Anforderungen die Folie erfüllen muss.
Wenn sich die Folie nicht optimal dehnen lässt, so lässt sich die Palette auch niemals in der besten Weise stabilisieren. Wenn die Palette jedoch gut stabilisiert ist, aber die Folie Ihre Waren oder die Kartons zusammendrückt, dann ist die Folie zu dick oder zu hart. Eine optimal gedehnte Folie, die jedoch an den
Ecken der Palette reißt, kann ganz einfach zu dünn sein. Hier kann eine dickere oder auch eine qualitativ hochwertigere Folie Abhilfe bieten. In diesem Fall kann auch eine Blasfolie geeignet sein, da die Blasfolie sehr viel steifer ist.
Je nach der Art der Maschine kann man auch die Dehnung der Vordehnanlage einregeln. Eine gute Einstellung kann somit auch davor schützen, dass die Produkte zu straff eingewickelt werden und somit einbeulen oder dass die Folie abreißt.
Stabilität und Durchstoßfestigkeit
Wenn Sie die Broschüren an den Messeständen der diversen Stretchfolien-Hersteller betrachten, werden Sie erkennen, dass auf den Fotos überraschend ideale Paletten zu sehen sind. Gerade gestapelt und perfekt aussehend. In der Praxis sieht das allerdings oft ganz anders aus. Hier möchten Sie die Folie so weit wie möglich dehnen, ohne dabei die Kartons einzustellen oder sie an den Ecken einzureißen. Außerdem möchten Sie die Palette bestmöglich stabilisieren und eine maximale Haltekraft erzielen. Die Haltekraft ist die Kraft, die nach dem Wickeln der Palette auf die Produkte ausgeübt wird. Also die Kraft, die die ganze Palette stabilisiert. Dies erkennen Sie am besten, wenn Sie eine Palette nach der Lieferung aufschneiden.
In der Praxis verwenden die meisten Endnutzer noch eine Maschine, wobei die Folie erst durch mehrere Walzen hindurchgezogen wird. In diesem Fall zieht die Palette die Folie um sich herum und die Walzen dienen zum Vordehnen der Folie. Die Bremse bestimmt unmittelbar die auf die Palette ausgeübte Kraft; die Stabilität hingegen hängt von der Qualität der Folie ab. Eine Folie mit Standardqualität kann sehr gut funktionieren, wenn Sie eine ganz normale gerade Palette haben. Andernfalls ist möglicherweise eine etwas bessere Qualität vorzuziehen, die zwar teurer ist, aber auch dünner, also weniger wiegt. Außerdem erleichtert diese bessere Qualität das Einwickeln Ihrer Palette und ermöglicht eine problemlosere Arbeit. Wenn Sie eine Pre-Stretch-Maschine oder eine Power-Pre-Stretch-Maschine besitzen, dann empfehlen wir Ihnen eine Folie, bei der die Maschine optimal zum Einsatz gelangt. In der Praxis bedeutet das eine qualitativ hochwertige Folie, die Ihre Paletten bei einem Minimum an Gewicht so gut wie möglich einwickelt. In allen Fällen kann ein Maschinentest Klärung bieten.
Zugfestigkeit
Der Begriff der Zugfestigkeit bezieht sich auf das Vermögen der Folie, Beschädigungen Ihrer Paletten im gedehnten Zustand ausgleichen zu können. In der Praxis kommt es nämlich sehr oft vor, dass eine eingewickelte Palette in welcher Weise auch immer beschädigt wird. Wenn die Folie in diesem Fall keine oder nur eine geringe Zugfestigkeit aufweist (Memory), kann sich selbst ein kleiner Schaden verstärken und ein großes Loch ergeben, wodurch die Waren zerstört oder beschädigt werden können. Es ist eine Tatsache, dass eine gute gewickelte Folie jederzeit genügend Zugfestigkeit aufweist, um sich regenerieren und die Waren schützen zu können.